Update: In einem Interview hat Hamed Abdel-Samad nun Auskunft darüber gegeben, was mit ihm passiert ist.
Wie sein Freund Kacem Al Ghazzali auf Facebook berichtet, ist Hamed Abdel-Samad wieder frei und in Sicherheit. Walid Malik schreibt, Hamed gehe es „den Umständen entsprechend sehr gut“. Er wurde Dienstag Abend von der ägyptischen Polizei befragt.
Spiegel Online, deren Team mit seinem Bruder gesprochen hat, berichtet, Hamed Abdel-Samad sei in Kairo in der Nähe des Al-Azhar-Parks von vier Unbekannten gepackt und in einen Minibus gezerrt worden. Die Entführer zogen Abdel-Samad einen Sack über den Kopf und fuhren mehrere Stunden. Der Entführte wurde in ein Gebäude getrieben und dort unter Gewalt zur Unterschrift verschiedener Dokumente gezwungen, vermutlich Schuldscheine. Wertgegenstände und Uhr wurden ihm abgenommen. Die Entführer setzten Hamed Abdel-Samad zwei Tage später in der Nähe des Kairoer Flughafens aus; er wurde anschließend von einem vorbeifahrenden Auto mitgenommen und zur nächsten Polizeistation gebracht. Mahmud Abdel-Samad vermutete, das internationale Aufsehen hätte zu seiner verhältnismäßig schnellen Freilassung beigetragen.
Die ägyptische Polizei berichtet, dass hinter der Entführung vermutlich ehemalige Geschäftspartner Abdel-Samads stehen, die ihm Geld schuldeten. Er hatte ihnen das Geld als Investition in Infrastruktur in Ägypten zukommen lassen. Dabei soll es laut Spiegel Online um 241.000 Euro gegangen sein. Anderswo war von 250.000 Ägyptischen Pfund die Rede, etwa 27.000 Euro
Mehrere Medien berichten, dass Hamed Abdel-Samad neben Verletzungen an Kopf, Augen und Rücken psychisch sichtlich angeschlagen wirke. Mittlerweile ist er zurück in Deutschland und möchte sich eine Auszeit nehmen. Sein erstes Interview nach der Entführung gab Abdel-Samad dem Spiegel. Dort brachte er insbesondere seine Enttäuschung über die ägyptischen Behörden zum Ausdruck.
Stand 30. November 2013, 19.55 Uhr
Von Erik & Sören
Also mit so einem Menschen habe ich kein Mitleid, der sich selbst in Gefahr bringt. Denn er wußte doch, dass er in Gefahr ist.
Ist deine Argumentation – er hat gesagt, was er sagen wollte, und war dadurch in Gefahr. Also hätte er aufhören sollen zu sagen, was er sagen will?
Das ist exakt dieselbe Argumentation wie „Wer so rumläuft, ist selbst daran schuld, wenn sie/er vergewaltigt wird“. Nein: Die Schuld an einem Verbrechen trägt der Täter, nicht das Opfer.
Meinungsfreiheit ist wichtig!
@Anonym: Das, was du schreibst, ist eigentlich so lächerlich, dass es mir egal sein müsste, macht mich aber trotzdem leider sauer! Wer als Politologe und Journalist so mutig ist, sich kritisch in einem Regime zu äußern, vor dem habe ich äußersten Respekt! Meinungsfreiheit und Pressefreiheit sind 2 essentielle Menschenrechte, die jedem Menschen auf dieser Welt zustehen müssen! Wer sich dann für diese Rechte stark macht, OBWOHL er weiß, dass es damit sein Leben in Gefahr bringt, ist mutig und ein Menschenrechtsverteidiger! Gut, dass Hamed Abdel-Samed wieder frei ist und äußersten Respekt von meiner Seite für sein Handeln!
Das sind ja tolle Nachrichten. 🙂 Schön, dass es ihm gut geht.
@Anonym : Oh, würden alle so denken, säßen wir heute noch in einer Höhle und hätten kein Feuer!
Ich freue mich sehr, das Hamed Abdel-Samed wieder frei ist.
Es müsste viel mehr dieser mutigen Menschen geben. Weiter so… Meinungsfreiheit ist einfach ein zu wichtiges Menschenrecht
Ich bin glücklich dass Hamed frei und gesund ist.Denke sobald er gefahrlos reden kann werden wir erfahren was passiert ist.Meinungsfreiheit sollte von allen so mutig verteidigt werden.Fast 28000 Stimmen /Unterschriften sprechen dafür.Glückwunsch Sören für die gelungene Aktion
Nicht zu fassen,soll er sich nur verstecken? Ägypten ist auch seine Heimat,dort sind seine Wurzeln….
An Anonym 26.11.´13 21.16 Uhr
Ein exakt D E U T S C H E R Kommentar, denn an genau dieser – „Regierungs-gewollten“ – Einstellung krankt unser ganzes Land!
Und falls doch eine Meinung geäußert wird, dann höchstens hinter dem Mäntelchen der Verborgenheit – also ANONYM!
Ich bin Journalisten dankbar für ihre oft gefährlichen Einsätze, denn würden sie sich nicht so sehr in Gefahr bringen, würden wir kaum die Wahrheit erfahren. Also mehr Respekt für Menschen die einen Beruf gewählt haben an der Welt etwas zu verbessern. Wenn ich die Gelegenheit gehabt hätte solch einen Beruf zu wählen, ich würde es heute tun. Ich bin zwar nicht mehr in der Lage draußen zu helfen, aber ich helfe da wo ich kann und das nicht nur mit finanziellen Mitteln. Wer helfen will, der findet auch seinen Weg mit was er helfen will, ich helfe den Tieren und speziell den Strassen-Hunden/Katzen und bin dankbar für jeden Menschen der mich dabei unterstützt oder der ein Tier adoptiert.
Ich bin froh, das Hamed Abdel-Samad in Sicherheit ist und das so schnell geholfen werden konnte.
Ich verabscheue diese Menschen, die meinen er wäre selbst Schuld, diese Menschen sind für mich „REINE IGNORANTEN“, ich habe durch mein hartes Leben gelernt, das solche Menschen die so unverschämt sind, die ersten sind die gleich heulen, wenn mal eine kleine Tragödie bei ihnen passiert, dann sind sie, diejenigen die, die sofortige Hilfe fordern und total empört darüber wenn nichts passiert. Im übrigen vergessen sie auch, dass sie genauso in Gefahr sind, wenn sie Urlaub machen und dabei spielt es heute keine Rolle mehr wo sie Urlaub machen, denn durch die heikle Weltsituation, schlagen Rebellen von allen Seiten zu. Denkt mal drüber nach, bevor ihr euren sinnlosen Schwachsinn postet, der unter anderem auch Verletzungen auslösen kann.
Ja, finde ich auch und danke, dass es Menschen wie dich gibt, die auf dem Menschen denkt, um den es ja eigentlich hier ging. Gute Meinung von dir 😉
Bin erleichtert, daß alles gut ausging.
Kommentare wie oben „kein Mitleid, wenn sich jemand selbst in Gefahr bringt“ sollte man am Besten einfach ignorieren.
So kriegt der Schreiberling bzw. sein Kommentar mehr Bedeutung als es Sinn macht. Ich bin froh, daß es Menschen gibt, die sich selbst in Gefahr bringen und die Stirn bieten. Und ich bin froh, daß es soviele Menschen sind, die nicht wegschauen, wenn es drum geht, so jemanden wieder da raus zu holen.
Wenn alle zusammenhalten täten müssten nicht ein paar mutige Einzelne die „Welt verändern“, sondern würde sich die Welt fast von alleine verändern.
…sehr gut, einer unserer Aushänge-Schilder, einer der nicht Feigheit als seinen ständigen Begleiter wie unsere Politiker wählt, einer der die Probleme anspricht, einer der verhindert dass wir verbittert alle Muslime als kopfabschneidende Bestien in einen Sack werfen, ein Freund der Menschen ist wieder das und findet hoffentlich viele Nachahmer was Respekt, Mut und Engagement angeht. Dank dem lieben Gott dass er uns ihn wieder Heil zurückgebracht hat. Bernie