Not Anthropocene, but Americocene: An Interplanetary Travel between Environmental Narratives and the Nation State

A couple of new publications about natural catastrophes and environment in literature and movies (such as the latest books by Ursula Heise and Eva Horn) and a series of events at Haus der Kulturen der Welt in Berlin gave me the idea to see the latest Hollywood Sci-Fi-drama through Anthropocene glasses.
 

In his latest movie Interstellar, Christopher Nolan tells the story of an American farmer family desperately trying to keep its maize harvest safe from the constant dust storms. The dust plague destroys all agricultural fields, turns everyday life into a sandy, coughing, itchy nightmare and thus puts the survival of humanity in danger. Hunger and health problems are the long term consequences anticipated by the population of the unnamed American town. Cooper (Matthew McConaughey) is an educated NASA-pilot and engineer. He is forced by the environmental circumstances to be a farmer and a single father of Murphy, a 10-year-old, and her five years older brother Tom Cooper (Mackenzie Foy, Timotheé Chalamet). His father-in-law (John Lithgow) helps him raising his two children. Climate change or the direct connection between industry or exploitation of natural resources and environmental crises, which dust storms and drought indicate, aren’t referred to directly and thus stay blurry.

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Der Wolf im Sharingpelz – warum die gesellschaftliche Wirkung der Sharing-Ökonomie besser ist als ihr Ruf

Dieser Artikel ist der zweite in einer Reihe über den Einfluss der ‚Sharing Economy‘ und ‚On-Demand Economy‘ auf Wirtschaft und Gesellschaft. Der erste Artikel Die Grenzen des Wachstums: Warum nach der Expansion jetzt die Erschließung kommt erschien bereits im November.

Der Einfluss der Sharing Economy ist unbestritten, ihre Wirkung steht jedoch in der Kritik. Sie verdamme uns zu ‚ewigen Händlern‘, warnt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. ‚Erstaunlich talentierte Märchenerzähler‘ seien am Werk, die das Versprechen einer billigeren und umweltfreundlicheren Ökonomie nicht einlösten. Eine Alternative zum Kapitalismus sei die Sharing-Ökonomie gewesen, bevor die Investoren auftraten, sagt die Zeit. Das Resultat sei die Aushöhlung des Arbeitsschutzes, der zu einem Prekariat aus Tagelöhnern führe – alles bereits da gewesen, bloß jetzt kostenpflichtig und kommerziell. Und da kommt sie nun, die Sharing Economy als Wolf im Schafspelz: Außen fluffig und philantrophisch, innen profitgetrieben und gesellschaftszersetzend.

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Your Monthly Good News, January 2015

There’s a problem with your everyday media: It is fed and nurtured by bad news, by misery, wars, crises, catastrophes. To make matters worse, journalists seem to think that their only task is to be critical about pretty much everything, leading to a depiction of politics and everyday life as disgraceful and appalling. Therefore most people believe that everything goes down the drain.
 
But hidden in the latter parts of magazines and newspapers, tucked away in nameless afternoon TV shows, you sometimes find news noone prepares you for: There’s more democracies now than there have ever been, you learn. Extreme poverty fell by 500 million people in the last 30 years. These are the rare occasions when good news gets so big that not even your everyday media can keep quiet about it. In our column Your Monthly Good News, we provide you with good news from the corner of the media machine, news that might give you a reason to be as optimistic as we are about the state and future of the world.

Tsipras gegen Merkel? Wie man über Europa schreiben sollte – und wie nicht

Nur selten ringe ich mich dazu durch, mir einen Spiegel zu kaufen. Mein Problem: Da ich mich für fast alles interessiere, komme ich kaum umhin, fast das gesamte Heft zu lesen (das einzige, was mich wirklich gar nicht interessiert: welcher Fuzzi nun welches Unternehmen leitet), und das kostet mich üblicherweise mindestens einen ganzen Tag. Ab und an tue ich es aber doch, nehme mir einen Tag Zeit und fühle mich am Ende gut über die meisten aktuellen Themen informiert – besser jedenfalls, als wenn ich, womöglich stündlich, die Sensationsmeldungen im Internet verfolge, die meistens ohne jede Einordnung und Analyse nur ein paar Informationsfetzen präsentieren.

Am Sonntag habe ich mir also wieder einmal einen Spiegel gekauft, aus dem einfachen Grund, dass ich wissen wollte, was nun schon wieder mit den Griechen los ist, und was das für Europa bedeuten kann. Der Titelbericht mit dem dümmlichen Titel Der Wutgrieche (hier eine frei zugängliche englische Version, die teilweise noch schlimmer ist) ist aber in eigentlich jeder Hinsicht eine Enttäuschung: Nicht nur enthält er quasi keine selbst recherchierten Hintergründe aus Griechenland, etwa: Welche Parteien standen überhaupt zur Wahl? Wie funktioniert das griechische Parteiensystem? Woher kommt Syriza? Wer sind die Minister im neuen Kabinett? Er weigert sich auch, darüber nachzudenken, ob die derzeitige europäische Krisenpolitik, die komplett daran gescheitert ist, Griechenland vor einer ausgewachsenen Great Depression zu bewahren, wirklich Sinn macht, oder ob es nicht doch Alternativen gibt (und wenn ja: welche? wie kann man sich ihre praktische Umsetzung vorstellen?). „Tsipras gegen Merkel? Wie man über Europa schreiben sollte – und wie nicht“ weiterlesen