Smells Like German Spirit. Again.

Volksgemeinschaft – diesen Gestank kann die AfD nicht verbergen. Er strömt ihr aus allen Poren. Sie kann sich drehen und winden, sie bekommt ihn nicht los. Warum? Weil der Gestank ihr Markenkern, ihre Identität und ihr Fetisch ist.

Republikanische Automaten. George Grosz. 1920.

Die AfD zu skandalisieren ist heute keine Kunst mehr, sondern gehört als Teil der Kulturindustrie zum alltäglichen Geschäft. Die AfD produziert so viel Hetze, dass es zwar Mühe macht, eine gute Story über ihre Menschenfeindlichkeit zu schreiben – sie im Detail zu finden, ist dagegen nicht schwer, weil die AfD die plurale, freiheitliche und rechtsstaatliche Demokratie jeden Tag beleidigt. Und da bad news kulturindustriell gewendet zu good news werden, ist die AfD ein Themengebiet indem Journalistinnen sich die Finger wund schreiben. Das Problem: die AfD ist mittlerweile so aktiv geworden, man kommt einfach nicht mehr hinterher. Internet, Fernsehen, auf Straßen und in Parlamenten. Überall werden abenteuerlichste menschenfeindliche Phrasen und Praktiken propagiert. Überall menschenverachtender weltanschaulicher Mief, der, schaut man in die Geschichte der Weltgesellschaft, schon immer irgendwie bestialisch gestunken hat, weil er bestialisch ist. Durch die serienmäßige Produktion dieses Gestanks, wird der Geruch zum Alltag und oft genug geht die stinkende Aura der AfD-Propaganda im Alltäglichen unter. Und das ist das größere Problem. Die Normalität.

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„Völkerwanderung“ – als Flüchtlinge kamen und Rom doch nicht durch sie fiel

Steht der politische und soziale Zusammenbruch kurz bevor? Öffentliche Äußerungen mancher Medien und politischer Parteien hinsichtlich der aktuellen Flüchtlingsbewegung in die Europäische Union und speziell in die Bundesrepublik Deutschland erwecken nicht selten diesen Eindruck. Bemerkenswert ist, dass hierbei öfters der Begriff „Völkerwanderung“ in den Diskurs eingebracht wird – ohne jedoch zu erläutern, was damit genau gemeint sein soll. Führende Vertreter der CSU haben den Begriff bereits im August 2015 verwendet, darunter der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer (in einem Sommerinterview Ende August 2015) sowie sein Generalsekretär Andreas Scheuer gegenüber der Deutschen Presse Agentur. Ganz ähnlich äußerten sich Vertreter der AfD: Alexander Gauland erklärte Anfang November 2015 nicht nur, dass es sich um eine neue Völkerwanderung handle, sondern verglich dies sogar mit dem Zusammenbruch des Römischen Reiches, als „die Barbaren den Limes“ überwanden. Es lassen sich noch weitere Beispiele für die Benutzung des Begriffs finden, so in mehreren Medienberichten, sei es in der FAZ, der Welt (hier von dem Historiker Michael Stürmer und dem Welt-Autor Wolfgang Büscher) oder im Handelsblatt.

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