The Big Short – Die Wette gegen unsere Generation

Die Hinweise, versteckt lediglich durch die Vielzahl der Fragmente, die wir jeden Tag wahrnehmen und als relevant oder irrelevant einstufen müssen, waren offen sichtbar. Das vermittelt The Big Short – ein Film über die Wallstreet-Trader, die der Immobilienblase von 2007 auf die Schliche kamen: ein riesiges Kartenhaus, sich selbst bestätigend und zusammengehalten von den Eigeninteressen der Spieler.

Dieses Gefühl des Hätte-wissen-müssens ist nach dem Ereignis so natürlich wie trügerisch: Hätte man wirklich wissen können, dass die Beziehung in die Brüche geht? War es tatsächlich abzusehen, dass das Internet sich so stark in allen Lebensbereichen durchsetzt? Im Nachhinein betrachtet fallen uns „die Schuppen von den Augen“ – warum also nicht vorher?

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Japanische Verhältnisse – eine Polemik

Die Ampeln sind laut in Japan. Schaltet eine auf grün, ertönt eine Melodie. Wie das Intro eines Gameboyspiels dröhnt aus den Ampeln zum Gehen Musik und gewöhnt die Passanten besser an die Ampelphasen als Pavlov seine Hunde ans Essen. Alles in Japan scheint zu blinken und laute Geräusche von sich zu geben.
Die Bahnen sind größer und voller, während ihre Insassen fast still sind. Mit erschreckender Effizienz reihen sich die Pendler selbst in überfüllten Bahnhöfen in Reih und Glied, nur um wie ein engmaschiges Kettenhemd die Fahrt in völliger Stille zu durchstehen.

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Eigentum verpflichtet – warum die stärkere Besteuerung von Erbschaften wichtig und gerecht ist

Und plötzlich ist er da, der große Unterschied, nachdem man Nächte lang zusammen geschwitzt hat, um die Präsentation für den Chef im unterbezahlten Agenturjob doch noch fertig zu bekommen. Nachdem die erste Stelle nach den gemeinsamen Jahren der Entbehrung zwar nicht gerecht wird, aber zumindest die Ausbildung würdigt. Nachdem der Konzern die Frustrationstoleranzgrenze ausgereizt hat mit dem Versprechen eines Karrieresprungs. Wir werden gemeinsam im Freundeskreis sitzen, mit den gleichen Erzählungen von Mühen und Niederlagen, von guten Deals und steilen Karrieren und mit Mitte dreißig wird uns etwas entzwei reißen, das vorher nicht mehr als eine Randnotiz war – die einen werden erben und die anderen nicht.

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Der Wolf im Sharingpelz – warum die gesellschaftliche Wirkung der Sharing-Ökonomie besser ist als ihr Ruf

Dieser Artikel ist der zweite in einer Reihe über den Einfluss der ‚Sharing Economy‘ und ‚On-Demand Economy‘ auf Wirtschaft und Gesellschaft. Der erste Artikel Die Grenzen des Wachstums: Warum nach der Expansion jetzt die Erschließung kommt erschien bereits im November.

Der Einfluss der Sharing Economy ist unbestritten, ihre Wirkung steht jedoch in der Kritik. Sie verdamme uns zu ‚ewigen Händlern‘, warnt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. ‚Erstaunlich talentierte Märchenerzähler‘ seien am Werk, die das Versprechen einer billigeren und umweltfreundlicheren Ökonomie nicht einlösten. Eine Alternative zum Kapitalismus sei die Sharing-Ökonomie gewesen, bevor die Investoren auftraten, sagt die Zeit. Das Resultat sei die Aushöhlung des Arbeitsschutzes, der zu einem Prekariat aus Tagelöhnern führe – alles bereits da gewesen, bloß jetzt kostenpflichtig und kommerziell. Und da kommt sie nun, die Sharing Economy als Wolf im Schafspelz: Außen fluffig und philantrophisch, innen profitgetrieben und gesellschaftszersetzend.

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Generation Y: Eine Abrechnung

Es ist anscheinend zum Verzweifeln mit der Generation Y. Wir sind die „erste Generation, die mit der Work-Life-Balance-Welle groß geworden ist. Behütet, in Wohlstand gebettet“. Der Economist publizierte erst zuletzt eine Umfrage, die bestätigte, dass wir als die schwierigsten Mitarbeiter mit der geringsten Arbeitsmoral, Teamfähigkeit und Problemlösungskompetenz seit dem Zweiten Weltkrieg angesehen werden.  In vorauseilendem Gehorsam zweifelt ein Journalist der NZZ in seiner frühen Midlife-Crisis daran, „dass meine Generation, diese lethargische, verunsicherte, von einer postideologischen Welt im Stich Gelassene, es vermag, aufzustehen und fundamentale Konflikte zu lösen“. Selbst Sokrates bemerkte bereits über die Generation Y: „Die Jugend liebt heute den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten und diskutiert, wo sie arbeiten sollte“.