Das Yolo-Dilemma

You only live once. Eine banale, aber folgenreiche Erkenntnis. Wären wir mit mehreren Leben ausgestattet, könnten wir in diesem Astronaut werden, im nächsten Betreiber eines Coffeeshops und im übernächsten Pfandsammler. Oder hätten wir ein irdisches und ein zusätzliches – je nach Laune des Türstehers – über- oder unterirdisches Leben könnten wir im ersten unsere Auserwähltheit unter Beweis stellen und im zweiten dann schauen, was sich ergibt.

Im Kontext der abnehmenden Bedeutung von Religion im öffentlichen Leben aber müssen sich mehr und mehr Menschen damit abfinden, dass ihnen nur dieses eine Leben zur Verfügung steht. Wen diese Einsicht nicht in den Wahnsinn treibt, den führt sie normalerweise zu zwei grundsätzlichen Lebensmaximen:

Mario Kart vs. Max Weber

1. Ich lebe nur einmal. Ich möchte dieses Leben genießen.
2. Ich lebe nur einmal. Ich möchte in diesem Leben etwas erreichen.

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Vom richtigen Leben im Falschen

In der deutschen Medienlandschaft stößt man in letzter Zeit immer wieder auf WissenschaftlerInnen und Intellektuelle, die unter dem Label „Kulturkritik“ Analysen vorlegen, nach denen man erstmal eine Folge South Park braucht, um wieder entspannt lachen zu können. Die bekanntesten Namen unter diesen Pessimisten sind wohl Hartmut Rosa und Byung-Chul Han, die in verschiedensten Formaten ihre Thesen von einer schlechten Gesellschaft zum Besten geben, die uns Individuen den Weg zum Lebensglück versperrt. Die individuelle Überzeugung und Unzufriedenheit Rosas, Hans und vieler anderer Menschen kann ich kaum kritisieren, ich will hier aber darlegen, warum ich glaube, dass man auch anders an das Problem individueller Unzufriedenheit herangehen kann. Und ich bin der Meinung, dass man damit näher an die Ursache und zumindest mein individuelles Erleben herankommt.

Vader-statue-of-liberty
Ist Freiheit nur ein Euphemismus für eine neoliberale Schreckensherrschaft?