Of Humans, Aliens, and Passports: Recognition as a Refugee for Reasons of Citizenship

Good Passports and Bad Passports

Imagine the aliens have landed. They have parked their spacecraft, or beamed down, and now here they are. And contrary to all the apprehensions the people of Earth have – thanks to every alien movie ever made – they are here to make friends, exchange ideas, maybe help us end poverty, war and disaster… But NOT SO FAST! Can we see your passports first? Don’t have passports, do you? And no visas either, then? Well, terribly sorry, this way please for immigration detention. And deportation as soon as we’ve built a rocket that can get you back to where you came from at the speed of light. Ta-tah!

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Für einen politischen Transhumanismus

Wie wir den Humanismus überwinden und eine Welt, die sich fundamental wandelt, politisch gestalten.

Wir leben in einem Zeitalter, in dem wir Spezies verändern können und mit den möglicherweise folgenschwersten Erfindungen aller Zeiten buchstäblich über das Schicksal der Menschheit entscheiden.

Doch unsere größten Alltagsprobleme umfassen heute die Post vom Finanzamt und der GEZ. Das Desinteresse, mit dem viele unserer passiven Zeitgenossen dem politisch-gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Geschehen gegenüberstehen, steht im krassen Widerspruch zu den Möglichkeiten, die sich uns bieten.

Eine Antwort darauf ist der Transhumanismus. Dieser kann als die überfällige Grundsanierung des humanistischen Wertegebäudes verstanden werden.

Wie ist das gemeint?

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Das Yolo-Dilemma

You only live once. Eine banale, aber folgenreiche Erkenntnis. Wären wir mit mehreren Leben ausgestattet, könnten wir in diesem Astronaut werden, im nächsten Betreiber eines Coffeeshops und im übernächsten Pfandsammler. Oder hätten wir ein irdisches und ein zusätzliches – je nach Laune des Türstehers – über- oder unterirdisches Leben könnten wir im ersten unsere Auserwähltheit unter Beweis stellen und im zweiten dann schauen, was sich ergibt.

Im Kontext der abnehmenden Bedeutung von Religion im öffentlichen Leben aber müssen sich mehr und mehr Menschen damit abfinden, dass ihnen nur dieses eine Leben zur Verfügung steht. Wen diese Einsicht nicht in den Wahnsinn treibt, den führt sie normalerweise zu zwei grundsätzlichen Lebensmaximen:

Mario Kart vs. Max Weber

1. Ich lebe nur einmal. Ich möchte dieses Leben genießen.
2. Ich lebe nur einmal. Ich möchte in diesem Leben etwas erreichen.

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„Wir sind doch alle Egoisten!“ Oder auch nicht. Ein Nachtrag.

Was wir erleben, was uns beschäftigt, was wir wollen und wünschen, erscheint uns in einer Weise einzigartiger als das, was andere erleben, was sie beschäftigt, was sie wollen und wünschen. Selbst wenn wir Menschen begegnen, deren Erzählungen uns neidisch machen, deren Erlebnisse uns aufregend vorkommen, stellen wir uns nur vor, wie bedeutend sie wären, würden wir sie selbst erleben. Jeder Mensch hat nur einendirekten, fühlenden Zugang, nämlich zu den eigenen phänomenalen Erlebnissen und darüber hinaus nicht zu denen irgendeines anderen. So kommt es wohl, dass – wie man sagen könnte – jeder die Hauptperson seines eigenen Lebens ist. Das Leben ist eine Geschichte aus der Perspektive der ersten Person. Ich weiß nicht, wie es ist, jemand anders zu sein; ich weiß nur, wie es ist, ich zu sein, und das wiederum weiß niemand außer mir.
 
Es wird also ganz einfach so zu erklären sein – mit der Privatheit phänomenalen Erlebens und der Exklusivität des Bewusstseins –, dass wir den eigenen Bedürfnissen, Interessen und Wünschen näher stehen und ihnen in der Regel auch mehr Bedeutung beimessen als denen anderer Menschen. Aber was heißt das für uns? Sind wir deshalb unfähig, uneigennützig zu sein? Sind wir alle Egoisten; oder sollten wir sogar alle Egoisten sein?
 
Ich hoffe nicht. Aber vielleicht lassen sich über diese Hoffnung hinaus auch Gründe anführen, die dafür sprechen, dass wir nicht alle nur Egoisten sind.
 
 
Ein Nachtrag
 
Dieser Text ist ein Nachtrag zu einer Diskussion, die ich vor Jahren mit einem guten Freund zu führen hatte. Soweit ich mich erinnern kann, war der hier zum Titel erhobene Satz „Wir sind doch alle Egoisten!“ der Anstoß für ein langes und – zumindest, was mich angeht – mühevolles Streitgespräch, an dessen Ende ich mich, obwohl wir beide keine wirklichen Erfolge zu feiern hatten, trotzdem als Verlierer fühlte. Im Grunde war der Streit für mich schon in dem Moment verloren, als ich mich, geärgert von der Flapsigkeit dieser Behauptung, mit einem spontanen „ach Quatsch!“ – mehr aus Unvorsichtigkeit also – zu demjenigen erklärt hatte, der diese Behauptung nun eindeutig widerlegen würde. Widerstreitende Ansichten sind gar kein Problem, solange man nicht auf der Seite steht, die die andere überzeugen muss.
 
Im weiteren Verlauf des Abends hatte ich also Mühe damit, treffende Beispiele für Situationen zu finden, in denen ein Mensch aus eindeutig nicht-egoistischen Motiven handelt, während mein Gegenüber es jedes Mal schaffte – wenn auch manchmal auf recht absurde Weise –, auch in diesen Situationen den Egoismus, sozusagen im Dunkel hinter dem Altruismus, auszumachen. Am Ende war ich erschöpft und er zufrieden. Erst später wurde mir dann klar, dass ich die Sache ganz falsch angegangen war.
 
Deswegen bin ich froh, hier eine zweite Chance zu bekommen.
 
 
Egoismus als normative Grundlage menschlichen Handelns
 
Soviel zur rhetorischen Fehleranalyse. Aber wie wäre ich besser vorgegangen? Zuerst hätte ich mir wohl selbst ein paar Fragen stellen sollen: Was stört mich eigentlich an der Behauptung, dass alle Menschen Egoisten sind? Auf welche verschiedenen Weisen lässt sie sich verstehen? Und was ist verloren, wenn sie stimmt? Dann: Was lässt sich gegen ihre verschiedenen Ausprägungen einwenden?
 
Wie sind denn eigentlich Handlungen, die auf das Selbstinteresse des Akteurs gerichtet sind, nur im Hinblick auf diese Gerichtetheit und in Ausblendung anderer Faktoren zu bewerten? Normalerweise assoziieren wir selbstbereichernde Handlungen mit der Verletzung moralischer Normen. Aber ist jede selbstbereichernde Handlung moralisch falsch? Oder genauer gefragt: Ist eine Handlung falsch, nurweilsie selbstbereichernd ist? Offensichtlich nicht. Ich kann mir ein Fahrrad kaufen, weil ich mobil sein und dabei die Luft genießen möchte; dann habe ich mich auf eine Weise selbst bereichert, die mit allen Forderungen der Moral vereinbar ist. Ein Konsequentialist müsste, im Hinblick darauf, dass ich mich mit einem Rad gegen andere, umweltschädliche Fortbewegungsmittel entschieden habe, womöglich sogar sagen, dass der Radkauf moralisch gut war. Und für den Intentionalisten hat die Handlung keine moralische Relevanz; zumindest so lange nicht, wie ich das Rad nicht mit der Absichtkaufe, die Umwelt zu schonen o. ä. Es lassen sich zwar auch Fälle konstruieren, in denen der Radkauf womöglich moralisch falsch ist: Ich könnte so bspw. ein Unternehmen unterstützen, das seine Mitarbeiter ausbeutet. – Und vielleicht ist es in der heutigen Zeit kaum noch möglich, Kaufhandlungen zu tätigen, die keine moralische Relevanz haben. – In solchen Fällen hat aber das, was die Handlung moralisch falsch macht, nichts zu tun mit dem Umstand, dass die Handlungsmotivation aus meinem Selbstinteresse stammt. Allein mit dem Hinweis darauf, dass eine Handlung die Wünsche und Interessen des Akteurs befördert, lässt sich nicht zeigen, dass sie moralisch unzulässig ist.
 
Das Problem mit der Selbstbereicherung ist vielmehr, dass sie in einer Gemeinschaft oft auf Kosten anderer erfolgt. Der Egoist verhält sich allerdings nicht deshalb falsch, weil er überhauptseine Interessen verfolgt, sondern weil er es auf eine kompromisslose Art tut, mit der er regelmäßig die moralischen Ansprüche und Rechte anderer verletzt.
 
Man kann sogar noch einen Schritt weiter gehen und der Verwirklichung eigener Interessen einen unabhängigen, sich aus der menschlichen Natur ergebenden Wert zuschreiben und annehmen, dass jeder sein Selbstinteresse verfolgen darf, unabhängig davon, ob er damit anderen schadet oder nicht. Man vertritt dann einen ethischen Egoismus, der verschiedene Stufen hinsichtlich der normativen Stärke des „dürfen“ bis hin zum „sollen“ einnehmen kann. Ausgehend von der These, dass nach seinem Selbstinteresse zu handeln generellmoralisch zulässig oder sogar gesollt ist, lässt sich dann begründen, dass es bestimmte Interessen gibt, die alle Menschen potentiell teilen und die sich nur dann verwirklichen lassen, wenn sich die Individuen auf wechselseitige Übereinkünfte mit den anderen einlassen. Im Zuge dieser Übereinkünfte würde der Einzelne Handlungsfreiheiten (z. B. die Freiheit, willkürlich andere zu töten) zugunsten von entsprechenden Sicherheiten vor den anderen (der relativen Sicherheit vor dem Tod durch fremde Hand) abgeben. Man hat dann den Weg von der Grundthese des ethischen Egoismus zu einer kontraktualistischen Minimalmoral zurückgelegt, einer – wie es in Lehrbüchern immer so schön heißt – „Moral für Egoisten“.
 
Diese Form der Moralbegründung ist sogar besonders attraktiv, wenn man bedenkt, wie genügsam sie hinsichtlich ihrer Basisannahmen und Grundvoraussetzungen ist: Man muss sich einzig auf das Prinzip pacta sunt servandaund darüber hinaus auf keine weiteren basisbildenden Annahmen stützen. Trotzdem lässt sich der Egoismus als normative Grundlage der Moral einigermaßen leicht überwinden: Man muss sich nur klar machen, dass sich die Überzeugungen, (a) dass die Menschen egoistischhandelndürfen oder sollten, und (b) dass alleMenschen egoistisch handeln dürfen oder sollten, nicht zugleich sinnvoll vertreten lassen. Es gibt keinen Standpunkt, von dem aus sich die Inkonsistenz vermeiden lässt, die entsteht, wenn man versucht, den Egoismus normativ auf mehr als eine Person anzuwenden. Es kann nicht in meinem Interesse sein, dass jemand anders als ich nur nach seinem Selbstinteresse handelt.
 
Präskriptiv eignet sich der Egoismus also nicht als Ausgangspunkt für überindividuelle Normenbegründung, sondern im besten Fall nur als handlungsanleitendes Konzept für den Einzelnen.
 
 
Der psychologische Egoismus
 
Vielleicht hätte ich mich damals im Gespräch mit meinem Freund schon etwas beruhigt, wenn ich hätte ausschließen können, dass er irgendeinen normativen Anspruch für den Egoismus geltend machen wollte. Was er vermutlich eher im Sinn hatte, war das, was man als „psychologischen Egoismus“ bezeichnet. Er wollte sagen – und das zeigte sich ja auch in seiner Argumentationsstrategie gegen mich – dass die Menschen tatsächlichEgoisten sind; dass, gleich welche Handlungsmotivationen sie im Einzelfall auch haben mögen, diese letztlich immer auf das eine große Ziel: die Verwirklichung eigener Interessen zurückführbar sind. Was lässt sich dazu sagen?
 
Ein Beispiel, frei nach unserem Gespräch: Person A fährt an einem Unfallort vorbei; dort liegt eine verletzte und bewusstlose Person B und sonst ist niemand vor Ort, der B helfen oder das Verhalten von A in der Situation beobachten könnte. Es ist schon spät; A ist gerade auf dem Weg nach Hause, ist erschöpft und möchte nach einem langen Tag endlich ins Bett. Wer würde behaupten, dass es viele Menschen A gäbe, die hier trotzdem nicht anhalten und B Hilfe leisten würden? Um die These, dass alle Menschen Egoisten sind, aufrechtzuerhalten, müsste man nun zeigen können, dass A B helfen kann, ohne dabei seinen Status als Egoist zu verlieren; dass also B zu helfen in As Selbstinteresse liegen kann. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: Man könnte behaupten, dass (a) A äußere Sanktionen fürchtet; dass (b) A selbst Hilfe in Anspruch nehmen möchte, falls er einmal in Bs Lage kommen sollte; dass (c) B zu helfen A in keiner Weise bei der Verwirklichung seiner Interessen einschränkt und dass Handlungen nicht immer durch Gründe motiviert sein müssen; oder dass (d) A innere Sanktionen fürchtet.
 
Äußere Sanktionen braucht A nicht zu fürchten. So, wie die Umstände liegen, liegt es an A, ob jemals irgendjemand anderes von dem Vorfall erfährt. A braucht keine Vorwürfe und keine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung zu fürchten, solange er den Mund hält. A hat außerdem überhaupt keinen Grund zu glauben, dass sein Verhalten in der Situation einen Einfluss darauf hat, wie sich andere später ihm gegenüber verhalten werden, sollte er je in eine ähnliche Lage kommen. Die goldene Regel, auf die (b) zielt, ist schon eine Abstraktion des moralischen Subjekts, eine moralische Idee, zu der der Egoist nicht kommt. Die Konjunktion in (c) aus den Annahmen, dass A bei der Hilfe keine Beschränkung erfährt und dass Handlungen grundsätzlich auch unmotiviert sein können, ist ein interessanter Ausweg aus dem Problem, im vorgegebenen Fall den Egoisten unterzubringen. Dabei müssen beide Annahmen wahr sein. Wenn A tatsächlich keine persönlichen Einschränkungen erfährt, indem er B hilft, dann hat A trotzdem keinen egoistischen Grund, B zu helfen. Man müsste also annehmen können, dass A die Hilfe einfach so leistet, also ohne einen Grund dafür zu haben. Es ist eine interessante Frage, ob Handlungen immer mit Absichten und Motivationen verbunden sein müssen, um als ‚Handlungen‘ verstanden werden zu können. Es reicht hier aber aus zu sagen, dass der Fall so konstruiert sein soll, dass B Hilfe zu leisten A tatsächlich an der Verfolgung eigener Interessen hindert: A hat den Wunsch, jetzt ins Bett zu kommen und am nächsten Morgen einigermaßen ausgeschlafen zu sein; und dieser Wunsch lässt sich nicht erfüllen, wenn A B erste Hilfe leistet, auf den Krankenwagen wartet, usw. Zu guter Letzt braucht A ebenfalls keine inneren Sanktionen zu fürchten, und zwar aus dem einfachen Grund, dass A Egoist ist. Wenn A nicht anhält, sondern weiterfährt und dann zu Hause vom schlechten Gewissen geplagt wird, dann hat A offenbar ein Verständnis für moralische Verfehlung, das über das pragmatische Moralverhalten des Egoisten, der nur darauf bedacht ist, nicht eingesperrt oder ausgeschlossen zu werden, hinausgeht.
 
Sicher lässt sich zu diesem Beispiel noch mehr sagen. Vielleicht lässt sich der psychologische Egoismus trotzdem weiter verteidigen. Die Schwierigkeit, das Verzweifelnde bei der Argumentation gegen diese Position ist gerade, dass sich die Bedeutung des Selbstinteresses in konkreten Handlungssituationen durch Beispiele immer weiter ausdünnen lässt, ohne dass es allerdings ganz an Bedeutung verlieren würde. Es ist, als würde man einen Schwamm zusammendrücken, der dadurch aber immer nur kleiner wird und sich wieder ausdehnt, sobald man den Griff lockert; so, als wäre nichts gewesen. Und dem Vertreter des psychologischen Egoismus – den Eindruck bekommt man zumindest schnell – reicht schon ein Funken Selbstinteresse in jeder beispielhaften Handlungssituation, um seine Position zu verteidigen.
 
 
Warum wir keine Egoisten sind
 
Wir sind keine Egoisten. Wir haben egoistische Tendenzen; aber wir haben auch altruistische und viele andere. Wenn man auch sagen kann, dass wir egozentrisch sind in dem Sinne, dass wir an die Ich-Perspektive gebunden sind; dass für uns das Ich-in-der-Mitte – im epistemologischen Sinne – nicht fakultativ ist; dann macht uns das noch lange nicht zu Egoisten. Denn wir haben dabei auch die Fähigkeit, uns einzufühlen, uns vorzustellen, wie die Welt aus der Perspektive eines anderen aussieht und zu erkennen, welche Bedürfnisse und Ansprüche andere haben. Wir können verschiedene Standpunkte einnehmen.
 
Spätestens dann lässt sich der psychologische Egoismus nicht mehr verteidigen: wenn innere Sanktionen oder das Sich-besser-fühlen als letzter Handlungsgrund angeführt werden. Die Überzeugung, dass man egoistisch handelt, wenn man jemandem hilft und sich dadurch besser fühlt, beruht wohl auf der verfehlten Vorstellung von Moral, dass ihre Forderungen unserem Selbstinteresse stets als Zwänge entgegenstehen, dass sie uns stets etwas abverlangen müssen. Aber ist es nicht vielmehr so, dass die Pointe moralischen Handelns gerade darin besteht, dass etwas in dem Moment, in dem wir es für einen anderen tun, weil es für ihn gut ist, auch für uns gut wird? Ist das nicht das Wesen intrinsischer Werte?
 
Dass man sich besser fühlt, wenn man anderen hilft, bzw. dass man sich schlechter fühlt, wenn man es nicht tut, setzt ein Verständnis für moralische Ansprüche und Rechte anderer voraus, das ein Egoist einfach nicht hat. Es sind altruistische Tendenzen, die in den Charakter des Egoisten eingeschmuggelt werden sollen. Tatsächlich sind Egoisten aber Spitzköpfe! Ihre Gedanken gehen immer nur in die eine Richtung: auf ihr Selbstinteresse. Sie haben einfach keinen Gedanken übrig für die Bedürfnisse und Interessen anderer.
 
An diesem Punkt bin ich soweit zu sagen: es gibt überhaupt keine Egoisten. Es handelt sich dabei um das Konstrukt eines immer auf dieselbe Weise handelnden Akteurs. Der Egoist ist das Ergebnis eines verrückten Gedankenexperiments, bei dem eine Tendenz des Menschen, nämlich die, seine Interessen zu verfolgen, isoliert und zu seiner einzigen Eigenschaft erhoben wird. Tatsächlich kann man dasselbe auch mit seiner Tendenz zum Altruismus tun. Das ändert nichts daran, dass beide eigentlich nur Tendenzenim Menschen sind. Der Rechtspositivist H. L. A. Hart drückte das so aus: Wir sind eben Wesen zwischen Engeln und Teufeln. Wären wir Engel, also reine Altruisten, dann bräuchten wir überhaupt keine Regeln, um gut zusammenzuleben. Wären wir Teufel, also reine Egoisten, dann wären unsere Regeln nutzlos, weil niemand sie anerkennen und sich an sie halten würde; weil niemand in der Lage wäre, die Ansprüche der anderen überhaupt als Forderungen an sein Verhalten zu erkennen. Der Mensch also als Wesen zwischen Engel und Teufel, zwischen Egoist und Altruist. Das ist wohl genau der Kern dessen, was uns auch Fettes Brot schon die ganze Zeit zu sagen versuchen:
 
Engel links, Teufel rechts – und der Mensch ist eben dazwischen.

Beantwortung der Frage: Was ist Linksliberalismus?

Wer am Anfang steht, sollte sich erst einmal ein paar Fragen beantworten, die niemand gestellt hat: Was tue ich hier eigentlich? Warum tue ich es? Und von welchem Standpunkt aus? Außerdem sollte er, das steht in jedem guten Gruppenblog-Ratgeber, nach Möglichkeit gleich im ersten Post dem gemeinsam verfassten Eingangsstatement widersprechen, um sich bei seinen Mitbloggern beliebt zu machen. Drittens sollte er schon im zweiten Satz das generische Maskulinum benutzen, damit die Hälfte seiner Leserschaft – das „ganze schöne Geschlecht“, wie Kant sagt – sofort aussteigt. Last not least sollte er auch in der sechsten Zeile noch keineswegs zum eigentlichen Thema gekommen sein. Das nämlich hat den großen Vorteil, dass er in der siebten Zeile endlich allein mit sich ist und ungestört Blödsinn schreiben kann.

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