Vielleicht habt ihr schon von Bitcoin gehört – diesem Krypto-Geld aus dem Internet. Vielleicht habt ihr einen Freund oder eine Freundin, die euch bedenklich euphorisch von dieser neuen Technologie erzählt, die mal wieder „die Welt verändern wird“. Diese tut es wirklich. Und wenn ihr euch geärgert habt, dass ihr zu jung wart, als das Internet entstand – jetzt ist eure Chance.
Die Alternative für Europa
Das Zeitalter der Alternativlosigkeit ist an sein Ende gekommen. Mit Trump, Brexit und der „Alternative für Deutschland“ hat sich ein Gegenmodell zur Globalisierung formiert: Nationalismus, Abschottung, Repression. Wenn die offene Gesellschaft gegen diesen Ansturm eine Chance haben will, muss sie eine eigene, progressive Alternative entwickeln, anstatt den Status Quo zu verteidigen.
„There Is No Alternative.“ Mit dem berühmten TINA-Prinzip leitete Margaret Thatcher Ende der 70er Jahre programmatisch das Zeitalter ein, das jetzt an sein Ende kommt: das Zeitalter der Alternativlosigkeit. Die rechten Bewegungen, die derzeit in Mitteleuropa Morgenluft wittern, während sie in den USA, Großbritannien, Ungarn, Polen und Bayern bereits an der Macht sind, präsentieren sich – ganz wie die Faschisten der 20er Jahre – vor allem als Alternative: zur Globalisierung, zu Europa, Technokratie und Freihandel, zur liberalen Demokratie mit Freiheitsrechten, Minderheitenschutz und Rechtsstaat. Der Status Quo ist für sie unerträglich – er muss radikal umgestürzt werden, koste es, was es wolle.
Für einen politischen Transhumanismus
Wie wir den Humanismus überwinden und eine Welt, die sich fundamental wandelt, politisch gestalten.
Wir leben in einem Zeitalter, in dem wir Spezies verändern können und mit den möglicherweise folgenschwersten Erfindungen aller Zeiten buchstäblich über das Schicksal der Menschheit entscheiden.
Doch unsere größten Alltagsprobleme umfassen heute die Post vom Finanzamt und der GEZ. Das Desinteresse, mit dem viele unserer passiven Zeitgenossen dem politisch-gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Geschehen gegenüberstehen, steht im krassen Widerspruch zu den Möglichkeiten, die sich uns bieten.
Eine Antwort darauf ist der Transhumanismus. Dieser kann als die überfällige Grundsanierung des humanistischen Wertegebäudes verstanden werden.
Wie ist das gemeint?
Das nächste große Ding aus Europa
Geschichten junger Digitalunternehmer sind Hollywood-Stoff: Der kauzige Sohn eines Einwanderers, der es nach Jahrzehnten der Perfektion und Entbehrung allen zeigt und das größte Unternehmen der Welt aufbaut. Oder der junge Nerd, der so erfolgreich ist, dass sich selbst Staatschefs um einen Termin bemühen. Die Filme über den Apple-Gründer Steve Jobs und Facebooks Mark Zuckerberg schaffen es zumindest für die Dauer des Films den Pioniergeist in uns zum Schwingen zu bringen. Nicht nur die Gründerszene begeistert sich für die Geschichten vom mittellosen, aber gerissenen Neuling, der es den verschlafenen Konzernen mal richtig zeigt. Auch die Politik begeistert sich für Startups und will je nach Tageszeit und Parteizugehörigkeit ein deutsches Facebook oder ein europäisches Google ermöglichen. „Das nächste große Ding aus Europa“ weiterlesen
Wo Karl Marx recht hatte. Warum wir jetzt über das bedingungslose Grundeinkommen nachdenken müssen
Karl Marx hatte recht. Nicht in Allem, vielleicht nicht einmal in Vielem, aber doch: Es gibt mindestens eine Schwäche (kapitalistischen) Wirtschaftens, die er präzise wie kaum ein anderer erfasst und benannt hat: Im Kapitalismus, so schrieb Marx in Das Kapital, ist der Arbeiter „frei in dem Doppelsinn, daß er als freie Person über seine Arbeitskraft als seine Ware verfügt, daß er andererseits andere Waren nicht zu verkaufen hat, los und ledig, frei ist von allen zur Verwirklichung seiner Arbeitskraft nötigen Sachen“. Das bedeutet, dass der Arbeiter „seine Arbeitskraft selbst, die nur in seiner lebendigen Leiblichkeit existiert, als Ware feilbieten muß“. Der Arbeiter also, so könnte man etwas weniger umständlich formulieren, hat keine Wahl – er muss arbeiten, um zu überleben.
Vom richtigen Leben im Falschen
In der deutschen Medienlandschaft stößt man in letzter Zeit immer wieder auf WissenschaftlerInnen und Intellektuelle, die unter dem Label „Kulturkritik“ Analysen vorlegen, nach denen man erstmal eine Folge South Park braucht, um wieder entspannt lachen zu können. Die bekanntesten Namen unter diesen Pessimisten sind wohl Hartmut Rosa und Byung-Chul Han, die in verschiedensten Formaten ihre Thesen von einer schlechten Gesellschaft zum Besten geben, die uns Individuen den Weg zum Lebensglück versperrt. Die individuelle Überzeugung und Unzufriedenheit Rosas, Hans und vieler anderer Menschen kann ich kaum kritisieren, ich will hier aber darlegen, warum ich glaube, dass man auch anders an das Problem individueller Unzufriedenheit herangehen kann. Und ich bin der Meinung, dass man damit näher an die Ursache und zumindest mein individuelles Erleben herankommt.
Im Schatten der Sicherheit
Es gibt mutige Menschen in der Politik, dem Kulturbetrieb, der Bildung und Forschung, die unsere Unterstützung benötigen. Im Schatten der deutschen Sicherheit, da versauern die Talebs an der Universität in Mannheim, da welken die Kissingers in Münchener Schulen und stagnieren die Stanfords an einer Fachhochschule in Karlsruhe.
Henry Kissinger ist eine prominente Figur in den Vereinigten Staaten von Amerika. Bekanntlich war er einer der umstrittensten, aber auch aktivsten amerikanischen Außenminister. Wer jedoch Interviews mit Henry Kissinger hört, der stutzt: Seine Aussprache ist unverkennbar Deutsch. Und tatsächlich ist Henry Kissinger in Deutschland geboren. Genauer gesagt in Fürth in Bayern, dessen Fußballverein SpVgg Greuther Fürth er treu geblieben ist. Warum kann also einer wie Kissinger in Amerika so hoch aufsteigen? Und – eine Frage, die sich unweigerlich aufdrängt – was wäre er wohl in Deutschland geworden?
Your Monthly Good News, November 2014
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November’s Best News
Konservatismus und Ambivalenz – Eine neue deutsche Möglichkeit
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